
Shaping Time
Im Zentrum steht ein sehr persönliches Hybrid-Drumset von Daniel Eichholz. Von ihm ausgehend verdichtet sich die Zeit und dehnt sich wieder, wie Erinnerungen, die aufblitzen und verwehen. Stille Musik fließt, getragen vom Tanz, während unsichtbare Töne greifbare Formen entstehen lassen. Bis sie den gesamten Raum ausfüllen und ihre physische Energie auf alle übertragen.
In vielen Biographien wird versucht, die Wege der Inspiration zu rekonstruieren. Der Ursprung vieler kreativer Ideen, die aus der spielerischen Kommunikation zwischen Nervenzellen entstehen, bleibt jedoch unergründlich. Manchmal werden sie später zu Legenden vereinfacht, lesen sich gut, sind aber nicht mehr als eine nette Geschichte. Ausgangspunkt ist eine Reihe von komponierten Schlagzeugsoli auf einem Hybrid-Drumset:„Habakuk“.(Der Name der Soli bezieht sich nur auf den Klang des ungewöhnlichen Namens, man würde sich dabei verirren, z.B. einen Bezug zum biblischen Habakuk herzustellen). Im Programm wird die hohe Energie der rhythmisch komplexen Habakuk-Soli jeweils von einem Duo, bestehend aus dem Tänzer Shawn Fitzgerald und Zafraan Musiker*in aufgefangen. Die akustische Energie wird hier in eine visuell-räumliche transformiert. Die tendenziell eher reduzierten Musikwerke der instrumentalen Partner*innen lassen dabei genug Raum für den Energietransfer von der Perkussion zum Tanz.
Programmfolge:
Joanna Bailie: Five Famous Adagios (2006)
Daniel Eichholz: Habakuk 1
Donald Bousted: Miniature für Solo Klarinette (1984)
Daniel Eichholz: Habakuk 2, Mayako Kubo: aus „Berlinisches Tagebuch“1989/1990
Daniel Eichholz: Habakuk 3
Mansoor Hosseini: Neues Werk für Harfe und Performer (2025)
-kurze Pause-
Tomi Räisänen: Neues Werk für das Zafraan Ensemble (2025)