Wenn sich der extradimensionale Raum unerkennbar vor unseren Augen befindet, können wir ihn wenigstens hörend erahnen? Inspiriert vom Bestseller Warped Passages schuf Hèctor Parra gemeinsam mit der Harvard-Physikerin Lisa Randall eine Kammeroper über verborgene Universen, existenziellen Forschungsdrang, die Grenzen des Verstehens und beziehungsreiche Abhängigkeiten in der sogenannten realen Welt.
Mit dem englischsprachigen Libretto von Hypermusic Prologue knüpft Lisa Randall an ihre populärwissenschaftlichen Bücher an, in denen der Versuch unternommen wird, den fünfdimensionalen Hyperraum möglichst allgemeinverständlich zu erklären. Im Zentrum der Handlung steht eine Wissenschaftlerin, die sich im Spannungsfeld zwischen der Liebe zu ihrem Partner und ihrer Leidenschaft für Theoretische Physik bewegt. Im Verlauf der Oper begibt sich die Protagonistin in die fünfte Dimension, während ihr Partner an die normale Raumzeit gebunden bleibt.
Hèctor Parra hat für diesen Stoff eine sehr sinnliche und energetische Musiksprache gefunden, die es den Zuhörern auch dank raffinierter psycho-akustischer Effekte ermöglicht, die theoretisch komplexe Hyperrealität ebenso emotional wie intellektuell zu erleben. Dabei wird das Publikum auf eine bisweilen bizarr-absurde Reise mitgenommen, in deren Verlauf sich Berührungspunkte zu Parallelwelten streifen lassen, aber auch Zugänge ins Innere erfahren werden können.
Die einstündige Kammeroper, 2009 vom Ensemble Intercontemporain in Paris konzertant- halbszenisch uraufgeführt, erfuhr ihre szenische Weltpremiere in der Regie von Benjamin Schad (Götz-Friedrich-Preisträger 2012). Für die Aufführungen in den Sophiensaelen Berlin (4., 5. und 6. Oktober 2013) und dem Gare du Nord Basel (16., 17. und 18. Oktober 2013) konnte mit Johanna Greulich (Sopran) und Robert Koller (Bariton) eine hochkarätige Sängerbesetzung gewonnen werden. Manuel Nawri dirigiert die acht Instrumentalisten des Zafraan Ensemble, die komplexe Live-Elektronik steuert Wolfgang Heiniger.
Besetzung:
Johanna Greulich (Sopran) Robert Koller (Bariton)
Zafraan Ensemble Berlin:
Emmanuelle Bernard (Violine) Josa Gerhard (Viola)
Martin Smith (Violoncello) Beltane Ruiz Molina (Kontrabass) Marie Pinson (Flöte) Miguel Pérez Iñesta (Klarinette) Martin Posegga (Saxophon) Daniel Eichholz (Schlagwerk)
Musikalische Leitung: Manuel Nawri
Regie: Benjamin Schad
Bühne/Kostüme: Tobias Flemming
Licht/Video: Aron Kitzig
Elektronik: Wolfgang Heiniger, Hadas Pe’ery
Produktionsleitung: Clemens Hund-Göschel, Sebastian Solte