Die drei in Berlin lebenden Komponisten Eres Holz, Stefan Keller und Johannes Boris Borowski verfolgen bei aller Verschiedenheit ihres Schaffens die Idee, eine Art neuer Rhetorik in ihrer Musik zu schaffen, die das Verhältnis von Vertrautem und Überraschendem auslotet.
Ausgehend vom Begriff der „Klangrede“, der im Spätbarock von dem Komponisten und Musikschriftsteller Johann Mattheson geprägt und im Zuge der sogenannten historischen Aufführungspraxis von Nikolaus Harnoncourt wiederaufgegriffen wurde, suchen die Komponisten in ihren Werken nach Ausdrucksweisen, die beim Hörer einen Prozess des Verstehens auslösen, ohne dabei auf konkrete Traditionen zurückzugreifen.
Um diesen Prozess zu verstärken, treffen jeweils zwei Werke jedes Komponisten aufeinander, so dass ein Einhören, aber auch ein Vergleich innerhalb des individuellen Schaffens möglich wird. Eine Art akustischer Blick in die Werkstatt einer jungen Komponistengeneration mit Präsentation jeweils einer Uraufführung.
Programm
Eres Holz: Quintett (2009) 10´für Quintett
Eres Holz: Kataklothes (2015) 10´für Ensemble (UA)
Johannes Boris Borowski: Klaviertrio (2013) 15´
Johannes Boris Borowski: Dex (2015) 10´für Ensemble (UA)
Stefan Keller: Hammer (2015) 11´ für Saxophon, Schlagzeug und Klavier
Stefan Keller: Soma oder Die Lust am Fallenlassen (2015) 10´ für Ensemble (UA)
Die Uraufführungen sind Kompositionsaufträge des Zafraan Ensemble, finanziert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung.
Titus Engel (Dirigent)
Zafraan Ensemble: Liam Mallett (Flöten), Miguel Pérez Iñesta (Klarinetten), Martin Posegga (Saxophone), Anna Viechtl (Harfe), Daniel Eichholz (Schlagwerk), Clemens Hund-Göschel (Klavier), Emmanuelle Bernard (Violine/Viola), Josa Gerhard (Viola/Violine), Martin Smith (Violoncello) und Beltane Ruiz Molina (Kontrabass)