CELLS - Bremen plus Berlin ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Ensemble New Babylon aus Bremen und dem Zafraan Ensemble. Kommt vorbei am 29.9.23 im Theater im Delphi in Berlin zur Premiere, oder am 30.9. im Sendesaal Bremen und am 2.10. in der Kulturnhalle Leipzig.
CELLS – Bremen plus Berlin
Das Zafraan Ensemble verwirklicht in den kommenden Jahren verschiedene Kooperationsprojekte mit regionalen, nationalen und internationalen Ensembles für Neue Musik. Jedes dieser Ensembles hat sich ein Profil geschaffen, das sich durch eine besondere Besetzung mit persönlicher Prägung und eigenem Repertoire inklusive der Zusammenarbeit mit ausgewähltenKomponist:innen auszeichnet. Es soll eine Form des Austauschs etabliert werden, bei der sich die Ensembles über einen längeren Zeitraum inspirieren, austauschen, voneinander lernen und Verbindungen, nicht zuletzt zum Publikum aufbauen. Im Rahmen dieser Idee wurde nach Projekten mit den Ensembles Court-Circuit (Paris), L’Itinéraire (Paris), Taller Sonoro (Sevilla) eine Zusammenarbeit mit dem Ensemble New Babylon aus Bremen in die Wege geleitet, das mit diesem Projekt auch sein 10-jähriges Jubiläum feierte.
Das von Hanspeter Kyburz komponierte Werk Cells, das den Kern des Programms bildet, versinnbildlicht auf musikalische und fast auch schon theatralische Weise die Zusammenarbeit und den Austausch der Ensembles. In diesem Werk beschäftigt sich Hanspeter Kyburz mit Prozessen von chaotischen, instabilen, lebenden, komplexen Systemen, die von soziologisch-wissenschaftstheoretischen Reflexionen Niklas Luhmanns inspiriert sind. Den Komponisten interessieren hier die selbstorganisierenden Strukturen, das Wechselspiel von Distanz und Annäherung als Gegensatz zum Statischen, Konstruierten.
Das Aufeinandertreffen von in sich organisierten Zellen und der Prozess ihrer folgenden Neuorganisation war ebenfalls thematischer Ausgangspunkt der beiden neuentstehenden Werke von Anna Korsun und Andreas Paparousos. Anna Korsun hat mit ihrem Werk Apalo Angigma einen sich kontinuierlich bewegenden, sanften Klang geschaffen, bei dem die beiden Ensemble nicht nur instrumental, sondern auch singend und summend zueinander finden. Bei 12 • 1 von Andreas Paparousos begegnen sich 12 Instrumente im hoch energetischen Wetteifern mit ihrem elektronischen Alter Ego. Die Werke DIS-A.(ppearance) von Ying Wang und Sometimes II von Iris ter Schiphorst komplettieren das Programm mit ihren politisch düsteren, sarkastischen aber auch poetischen Beiträgen zum Aufeinandertreffen von Menschen und Systemen.
Infos: https://theater-im-delphi.de/programm/?prod=222
Programm:
Anna Korsun (*1986): apalo angigma (2023)
Ying Wang (*1976): DIS-A. (ppearance) (2021)
Hanspeter Kyburz (*1960): Cells (1993)
Iris ter Schiphorst (*1956): Sometimes II (2016/17)
Andreas Paparousos (*1975): 12 • 1 (2023)
Mitwirkende:
Dirigat: Elias Brown
Flöte: Isabelle Raphaelis
Oboe: Benjamin Fischer
Klarinette: Horia Dumitrache
Saxophon: Martin Posegga
Violine: Josa Gerhard
Viola: Hannah Craib
Violoncello: Martin Smith
Kontrabass: Beltane Ruiz Molina
E-Gitarre: Steffen Ahrens
Perkussion: Daniel Eichholz
Perkussion: Johannes von Buttlar
Klavier/Sampler: Mireia Vendrell del Álamo
Gefördert von : Senator für Kultur Bremen, Musikfonds e.V., inm – initiative neue musik berlin e.V., Waldemar Koch Stiftung, Karin und Uwe Hollweg Stiftung, Schulze Fielitz Stiftung Berlin, klangpol – Netzwerk Neue Musik Nordwest.
Das Konzert im Theater am Delphi ist Teil des Monats der zeitgenössischen Musik 2023.