»Um wie viel stimmiger, eigenständiger und anspruchsvoller wirken da die musikalischen Stimmen (im Konzert des Zafraan Ensemble) von drei jungen Berliner Komponisten. Sie streben eine neue rhetorische Ausdruckskraft in der Musik an, ohne sie simplen Programmen zu unterwerfen. Die Musik des gebürtigen Israelis Eres Holz, eines ehemaligen Schülers von Hanspeter Kyburz, zählt zu den spannendsten Entdeckungen, die man beim Ultraschall Festival machen konnte. […] Die Musik von Johannes Boris Borowski klingt irrlichtern und exzentrisch: Dex heißt sein neues Ensemblestück, nach der Abkürzung eines Dopingmittels. Das Ensemblewerk Soma von Stefan Keller dagegen schraubt sich zunächst mit physischer Wucht in die Höhe – um sich anschließend Phasen eines nachhallenden Schwindels zu überlassen.« (Julia Spinola)
»Je zwei Werke (von Johannes Boris Borowski, Eres Holz und Stefan Keller) spielt das hervorragende zehnköpfige Zafraan Ensemble unter der Leitung von Titus Engel: ein älteres für kleinere Besetzung und ein aktuelles fürs ganze Ensemble als Uraufführung. Alles unter dem etwas gesuchten Leitbegriff Klangrede, der es aber insofern doch trifft, als alle Stücke ohne Erläuterung für sich selbst sprechen […] Alles Stücke und Komponisten, die man gerne wiederhören möchte.« (Albrecht Selge)
»In Keys unternahm der Komponist Sven Daigger eine Reise zu unterschiedlichen Klanginseln. Das Trio für Violine, Klarinette und Klavier vibrierte im Kampf mit den unerbittlichen und harten Strukturen, wobei der markant fordernde wie federnde Rhythmus die Marschrichtung angab. […] Das exzellent aufspielende Zafraan Ensemble erhielt begeisterten Applaus.« (Karin Heineke-Dietz)
»Einen instruktiven Einblick in die momentan besonders lebendige Neue Musik-Szene Spaniens gewährt diese glänzende Einspielung des Berliner Zafraan Ensembles mit fünf KomponistInnen der mittleren Generation, darunter einige Erstaufnahmen. Strukturelle Komplexität und expressive Unmittelbarkeit gehen hier schillernde Symbiosen ein. […] Miguel Pérez Inesta, der Klarinettist des Zafraan Ensembles, hat Musik von Luys de Narváez aus dem 16. Jahrhundert zu einem Stück komprimiert, in dem die Renaissance-Vorlage Guárdame las Vacas quasi pointillistisch zerstäubt wird. In dieser wunderhübschen Zweiminuten-Miniatur offenbart und verdichtet sich die ganze Klangkultur der international besetzten Formation wie in einem Brennglas.« (Dirk Wieschollek)
Nominierung für die Bestenliste 2015/01 vom Preis der deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie »Neue Musik«.
»Paradigmatisch für das Palimpsest-Phänomen sind bereits die klangtechnisch hervorragend eingefangenen Kompositionen auf der CD: Dabei zeigt Miguel Pérez Iñesta mit seinem 2013 entstandenen […] Arrangement des Satzes Guárdame las Vacas (1538) von Luys de Narváez, wie das Alte unter feinen Klangneubildungen verborgen werden kann, wie die Satzstrukturen sich in überraschende Farbkombinationen auflösen lassen und dadurch ein ständiges Funkeln erzeugen, das die historischen harmonischen Wendungen in ein neues, farbiges Gewand hüllt. […] Ganz gleich, welchen Aspekt von Palimpsesto man auch in den Blick nimmt: Die Produktion zeigt einmal mehr, dass sich das Label Testklang nicht mit herkömmlichen Veröffentlichungen zufrieden gibt, sondern auf das Besondere schaut, um dem Käufer ein qualitativ möglichst hochwertiges Ergebnis zu überantworten.« (Stefan Drees)